Du, Liebe?!

KammerTanzOper für Countertenor, Tänzerin, Slam-Poeten, Zuspielband und interaktives Video

Johannes Reichert, Gesang/Konzept/Dramaturgie
Eva-Maria Christ, Tanz
Julian Heun, SlamPoetry/Texte
Helga Pogatschar, Komposition/Musik
Frieder Weiss, Interaktives Video/Konzept

Premiere am 6. Januar 2011, Kulturforum Fürth
Gastspiele: Black Box des Gasteigs, München / Kulturforum, Fürth / Theaterforum, Gauting

Eine Produktion des Kulturamtes der Stadt Fürth, des Kulturforum Fürth in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Stadt München

Ein Countertenor mit Barockexpertise, ein junger Berliner Slam-Poet, eine Tänzerin, eine Komponistin elektronischer Musik und ein ‚Ingenieur in den Künsten’ destillieren ihre Sichtweisen zum großen Menschheitsthema “Liebe” zu einer einstündigen KammerTanzOper. Das lebenserprobte Kreativteam lässt virtuelle und reale Welten aufeinandertreffen. Zeitgenössische Poetry-Slamtexte fusionieren mit digitaler Medienkunst. Die Musik bedient sich originaler Liebeslieder verschiedener Epochen, um sich auf neue und eigenwillige Weise zu präsentieren, und gibt dem Tanz seine Plattform.

Videos

Press commentary

…dass der Komponistin nach dem einleuchtenden Konzept des Countertenors Johannes Reicherts mit eindringlicher Konsequenz genau das gelungen ist, was sie sich vorgenommen hat: das Oft-Gehörte ungewohnt, ja bisweilen,wie im Fall von Isoldes Liebestod, bedrohlich neu erklingen zu lassen….Ihren elektronisch wie rhythmisch verfremdeten Remixes von Ohrwürmern wie ” La donna è mobile” verleiht sie tatsächlich einen doppelten Boden, indem sie die jeweilige Arie nicht nur von Reichert singen lässt, sondern die Melodie zum Beispiel durch das sphärische Klagen eines Theremin emotional zusätzlich auflädt. (Süddeutsche Zeitung/8.1.2011)

Am unterhaltsamsten und eindrucksvollsten an diesem Abend sind aber die Projektionen, die über mehrere Styroporquader zittern, die eine Tänzerin/Bühnenarbeiterin (Eva-Maria Christ) im roten Kleidchen schiebt, türmt, einstürzen lässt. (Bayerische Staatszeitung/Januar 2011)

Nicht, dass “Du, Liebe?!” kein optisches Vergnügen wäre. Nürnbergs Top-Videokünstler Frieder Weiss, der auch für den aktuellen Clip Kylie Minogues verantwortlich zeichnet, übersetzt mit nervösem Puls und berückendem ästhetischen Zugriff die Nervosität des liebesdurstigen Personals in teils prägnante, teils sich verflüchtigende Lichtreize; drei Akteure, stigmatisiert, geflutet und durchspült von Farben, Liebesgötter-funken, Furor.
…Reichert, blendend bei (elektronisch verstärkter) Stimme, liefert den Stoff -Offenbachs Barcarole, Verdis zynisches “La donna è mobile”, ja sogar Isoldes Liebestod-, den die Münchner Komponistin mit packenden Geräuschcollagen in tonal neue Bezugsfelder rückt.
…Einen unbestrittenen Star hat “Du, Liebe?!” jedoch, das ist der junge Berliner Slampoet Julian Heun. Zum Jubilieren schön sind die wunderbar weisen, ausnehmend witzigen Liebes-Vorträge, die dieser Stabreimer von Gottes Gnaden aus dem Ärmel schüttelt. (Nürnberger Nachrichten/9.1.2011)